Immer schön langsam reisen mit Kindern... oder so ähnlich! 

Ich gebe zu, so sehr ich auch nach Brasilien wollte mit Wayne und den Kindern, die Reise dorthin hat mir ganz schön Kopfschmerzen bereitet. War es berechtigt? Ein klares Nein. Genau genommen hat es viel besser geklappt als angenommen, bis auf den ein oder anderen Stolperstein! 

Wir sind von England nach einem Besuch bei Waynes Familie gestartet. Die lebt in Birmingham und tatsächlich war die Strecke von Birmingham nach London Gatwick zum Flughafen die für uns aufreibenste. Denn hier ging es mit dem Auto zum Zug. Mit dem Zug nach London Euston. Von dort mit der Tube zur Victoria Station. Und nochmal mit dem Zug nach London Gatwick. Geschafft! … ach nein, noch einmal Bus zum Hotel, in dem wir uns für den Flug ausgeruht haben und diese Entscheidung war nach der Anreise auch Gold wert! 

Vor all diesen Transportmittel-Wechseln hatte ich besonders Respekt, gerade Senia will ja dann auch alles erkunden und braucht Bewegung. Unser erstes Ziel ist es aber ja, unser Kind unter all den Menschen nicht aus den Augen zu verlieren und den Anschluss nicht zu verpassen. Und was soll ich sagen, es hat alles super geklappt und beide Kinder haben toll mitgemacht. Im Hotel in Gatwick stellten wir fest, dass wir doch ein recht kleines Zimmer gebucht hatten und Wayne meinte aus Spaß, wer denn nun auf dem Boden schlafen würde? Daraufhin packte Senia sich Decken und baute sich ein Bett auf dem Boden neben dem eigentlichen Bett. Es ist so toll zu beobachten, wie sie langsam Wert darauf legt, nicht mit uns im Familienbett, sondern alleine zu schlafen :-) 

Am nächsten Morgen ging unser Flug von London nach Lissabon und von dort nach Salvador. Wir hatten uns vorher leider nicht viele Gedanken um die beste Flugzeit gemacht und alle Flüge waren am Tag bzw. in die Nacht hinein geplant. Auch hier bekam ich wieder leichte Kopfschmerzen... wie ein aktives Kind so lange in einem beengten Flugzeug zufrieden halten? Gatwick Flughafen hat eine Art Indoor-Spielplatz! The place to be für uns für die Wartezeit. Unser Flug hatte schon vorher eine angekündigte Verspätung, nun gut. Wayne guckte sich kurz den Time table für die nächsten Flüge an und stellte genervt fest, dass der Flug weiter nach hinten verschoben wurde. Damit war unser Anschluss in Lissabon in Gefahr. Ein genervter Mann und ich insgeheim zufrieden – immerhin hätten wir so die Chance auf eine Umbuchung auf einen Nachtflug gehabt! 

Plötzlich kommen Wayne und Senia super aufgeregt von der Toilette zurück: Er hatte sich auf der Anzeigentafel verguckt; unser Flug hatte keine weitere Verspätung sondern war schon längst aufgerufen zum Boarden. So fanden wir uns plötzlich in der no-go Situation beim Reisen mit Kindern: Wir mussten rennen! Roxas schlafend im Buggy, Senia an meiner Hand und nur gegen Ende auf meinem Arm. In mir werden Erinnerungen wach: Wayne und ich hatten schon einmal diese filmreife Rennerei zum Gate. Damals ohne Erfolg, wir hatten einen Flug verpasst. Dieses Mal lassen sie uns am Gate aber doch noch rein in den Flieger, das Boarden war eigentlich beendet! Wow... pitschnass geschwitzt haben wir es ins Flugzeug geschafft! 

Und hey, was wäre ein Tag mit so vielen Verspätungen ohne die Verspätung des Hauptfluges!? Also auch in Lissabon längere Wartezeit als geplant und ein verspäteter Start. Wie sich heraus stellte war aber auch das gut für uns, immerhin verschob sich der Flug weiter Richtung Abend! 

Wir hatten Sitzplätze in der mittleren Reihe, vier Plätze für uns.  Beide Kinder waren lange einfach nur mit dem Medienangebot beschäftigt, Senia hat Serien geguckt, Roxas mit der Fernbedienung gespielt. Es gab Abendessen und zack – kurz später schlafen beide Kinder ein! Einfach so :-) End of flight story, Senia hat durchgeschlafen bis zur Landung! 

Die Ankunft in Salvador mit verschlafenen Kindern war ein bisschen holprig, aber keinesfalls so schlimm wie man es für nachts erwarten könnte! Der Zeitunterschied beträgt fünf Stunden und so war es später Abend in Brasilien. Mit dem Taxi sind wir zu unserer Wohnung gefahren. Die hatten wir über AirBnB gebucht und die Besitzerin war so nett, uns eine Pizza zu bestellen, bevor wir dann ganz gemütlich weiter schlafen gehen konnten... 

Geschafft, angekommen, Brasilien – es kann los gehen :-)

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